Ökumenischer Pilgertag

Vertraut den neuen Wegen

Unter diesem Leitwort pilgerten wir am 16.07.zum 8. mal durch den Habichtswald, diesmal von der Kirche Herz Mariä zur Erlöserkirche.

Wie im letzten Jahr standen „Die Perlen des Glaubens“ im Mittelpunkt. Mit Liedern, Geschichten, Gebeten und Biblischen Texten wurden ausgewählte Perlen an den Stationen auf dem Pilgerweg bedacht. Dazu bekam jeder Pilger ein gebasteltes Perlenband und ein Pilgerheft mit auf den Weg.

Dankenswerterweise begleitete uns Herr Markus Bodendieck als Gitarrist zur Unterstützung beim Singen, und in der Erlöserkirche wurden wir mit Orgelklängen von Frau Dr. Frömel empfangen.

Am Anfang unseres Weges, in der Kirche Herz Mariä, nahmen wir die große gelbe Gottesperle in den Blick.  „Wann hast du denn deine Axt das letzte Mal geschärft?“, wurde in einer Geschichte ein Holzfäller gefragt. „Die Axt schärfen? Dazu hatte ich keine Zeit, ich war zu sehr damit beschäftigt, Bäume zu fällen.“ Und wundert sich, dass seine Anstrengungen immer weniger Erfolg hatten.  So galt es daher zunächst zur Ruhe zu kommen und still zu werden.  Schweigend machten wir uns auf den Weg durch Nebenstraßen zum Habichtswald. Der Gruppe voraus wurde ein mit Blumen geschmückter Pilgerstab getragen und eine Pilgerin mit Warnweste markierte das Ende der Gruppe.

Es ist nicht immer leicht, zu sich selbst „Ja“ zu sagen. „Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen, Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.“ Gottes „Ja“ zu uns wird uns in der Taufe zugesprochen. Daran soll uns die große weiße Taufperle erinnern, die wir in der 2. Station bedacht haben.

Nach einer kleinen Stärkung und Rast an der Montessori-Schule, ging es dann bei angenehmen Temperaturen (Glück gehabt) weiter durch den Habichtswald. Bei der nächsten Station ging es um die dunkelblaue Perle der Gelassenheit. Die Farbe soll  an den Himmel, das Meer und die Weite des Horizonts erinnern. Im Mittelpunkt stand hier nicht „was kann ich tun?“, sondern „was kann ich lassen?“ Mit dem Impuls „Nur für heute werde ich……“ ging es weiter auf dem Weg über den Blindenpfad zur nächsten Station.

Wer hätte gedacht, dass Krieg, Terror, dass das „Schwarz“ der Perle der Nacht, wieder so in unsere Welt drängt? Dass Schrecken sich breit macht, dass die Welt sich

sich teilt in „Freund“ und „Feind“? Der schwarzen Perle der Nacht folgt die weiße Perle der Auferstehung. Sie steht für den Weg vom Tod zum Leben, von der Verzweiflung zur Hoffnung, für den Widerstand gegen alles zerstörerische auf dieser Welt; auch wenn der Widerstand nur als kleine Flamme in uns brennt. Schweigend dachten wir an alle, die uns am Herzen liegen.

Angekommen in der Erlöserkirche waren wir eingeladen eine Kerze anzuzünden oder einen Stein abzulegen für all das, was uns auf dem Pilgerweg beschäftigt hat.

Der Pilgerweg endete hier, die „Perlen des Glaubens“ können uns jedoch in unseren Alltag begleiten. Vielen Dank an das Vorbereitungsteam, das aus Mitgliedern der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde besteht, für die Durchführung dieses Ökumenischen Pilgertages.

Cordula Schmitt

Fotos: Cordula Schmitt/privat