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Nachdem das diesjährige Harleshäuser Musikfest (und die Kasseler Meisterkurse) wegen Corona zunächst abgesagt worden waren, erlaubten die zunehmenden Lockerungen eine teilweise Rücknahme der schweren Herzens getroffenen Absageentscheidung. Als klar war, dass Konzertveranstaltungen mit reduzierter Besucherzahl und unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes wieder möglich sind, konnte kurzfristig das Musikfest wieder aus der Versenkung emporgehoben werden. Auf die Durchführung der Meisterkurse wurde weiterhin verzichtet, zumal die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilweise von weither angereist wären. Begünstigt wurde die Durchführung außerdem durch die Tatsache, dass die Renovierung der Kirchendachdämmung durch starke ehrenamtliche Mitwirkung in Rekordzeit und deutlicher Unterschreitung der geplanten Kosten noch vor dem Start des Musikfestes abgeschlossen werden konnte.
So wurden nun vom 31. Juli bis zum 7. August 14 Veranstaltungen angeboten.
Den Corona-Umständen verdankt das Musikfest eine Neuerung, die durchaus positiv vermerkt werden muss. Für das Eröffnungskonzert mit der A-Capella-Band Quintense wurde der Schulhof der Grundschule genutzt. Die Rechnung ging auf: Ca. 200 Konzertbesucher konnten bei herrlichem Sommerwetter dem Quintense-Konzert lauschen. Die Akustik des Schulhofes erwies sich als günstig. Die Umfassung des Schulhofes durch die Schulgebäude und rückwärtig durch Feuerwehr, Gemeindehaus und Kirche ergab die architektonische Abrundung. An dieser Stelle muss der Stadt Kassel und der Grundschule für die Überlassung der Fläche und Hausmeister Emde für sein unterstützendes Wirken im Hintergrund gedankt werden. Nicht zu vergessen die Helfer aus der Kirchengemeinde (Stühle stellen) und die Konzertbesucher, die ihre Stühle nach dem Konzert wieder zurück zu den Sammelstellen trugen. Wir Harleshäuser dürfen uns glücklich schätzen, dank der damaligen Weitsicht von Bürgermeister Führer über das Stadtteilzentrum von Grundschule und Kirche mit seinen vielfältigen Möglichkeiten verfügen zu können.
Die zweite unter freiem Himmel geplante Veranstaltung – der Harleshäuser Salon mit Carsten Höhre – musste wegen einsetzenden Regens kurzfristig in den Gemeindesaal verlegt werden. Gut querbelüftet wurden die Besucherinnen und Besucher durch die Höhre’sche Vortragskunst bestens erheitert und von Werner Kirschbaum, Klavier, Susanne Enkemeier, Violine, und Matthias Enkemeier, Klarinette/Saxophon, musikalisch unterhalten.
Von Sonntag bis Freitag folgten dann sechs Doppelkonzerte auf höchstem Niveau, die man dem Genre Klassik zuordnen würde. Aufgrund der beschränkten Zuhörerzahl in der Kirche wurde jedes Programm zweimal hintereinander angeboten (17:00 Uhr und 20:00 Uhr), um mehr Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben.
Es konzertierten die Dozenten der Kasseler Meisterkurse – Christoph Ullrich, Klavier / Ib Hausmann, Klarinette / Friedemann Ludwig, Violoncello – Solocellist des Konzerthausorchesters Berlin / Atillla Aldemir, Viola – Solobratscher des Sinfonieorchesters des MDR Leipzig / Jens Josef, Flöte – Dozent an der Musikakademie Louis Spohr Kassel – und als Gäste Tatjana Gracheva, Violoncello, und Michael Kravtchin, Klavier – Dozent an der Musikakademie Louis Spohr Kassel.
Die dankbaren Rückmeldungen von Konzertbesucherinnen und Konzertbesuchern wie auch von den Musikerinnen und Musikern waren eine schöne Bestätigung für die Entscheidung der ev. Kirchengemeinde, das Musikfest bei aller Kurzfristigkeit und der teilweise notwendigen organisatorischen Umständlichkeit dennoch durchzuführen. Die Veranstalter durften erfreut die zahlreichen sehr positiven Rückmeldungen zur atmosphärischen und akustischen Qualität der Erlöserkirche zur Kenntnis nehmen.
Matthias Enkemeier
